Betteln in Schweizer Städten.
Erst unterstützten wir Grossräte und Parteien, heute können wir dazu forschen.
Viele Schweizer Städte und Gemeinden haben in den letzten Wintermonaten eine Erfahrung gemacht, die sie so Viele Schweizer Städte und Gemeinden haben in den letzten Wintermonaten eine Erfahrung gemacht, die sie so noch nicht kannten: Menschen aus Osteuropa suchten auf Abwärmeschächten von Parkhäusern einen einigermassen warmen Schlafplatz für die Nacht und bettelten tagsüber vor den Einkaufsläden um Geld. Bisher war die Schweiz wenig tolerant gegenüber Betteln – in vielen Städten war es verboten. Doch mit dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs, dass das Genfer Bettelverbot gegen die Europäische Menschenrechtskonvention verstösst, veränderte sich die Situation schlagartig. Denn betteln gehört durchaus zu den Grundrechten eines Menschen. Also begann die Politik Betteln zu kategorisieren – in demütiges Betteln, schweigendes Betteln usw. Alsdann wurden einzelne Formen von Betteln verboten und zudem Areale benannt, in deren Nähe Betteln in jeder Form verboten ist (wie z.B. vor Bankautomaten). Die Mitarbeitenden des Instituts haben in dieser Phase Politikerinnen und Politiker beraten, die hier einen menschenwürdigen Weg sichten. Ein neues Forschungsprojekt (2021-2023), finanziert durch NCCR LIVES / Schweizerischer Nationalfonds, ermöglicht es uns nun, unsere Forschung zu erweitern und uns mit der Frage auseinanderzusetzen, warum Menschen aus Osteuropa in die Schweizer Städte kommen, ob sie hier bleiben wollen und welche Perspektiven sie haben.
Kontakt: Zsolt Temesvary
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